DER WASSERKRISTALL • LAKOMY

DER WASSERKRISTALL • LAKOMY

Zwischen 1991 und 2001 inszenierte ich am Hessischen Landestheater Marburg neben meiner Arbeit als Schauspieler auch regelmäßig.

Es entstanden in dieser Zeit 17 Inszenierungen der unterschiedlichsten Richtungen.
Ganz besonders gern habe ich für Kinder gearbeitet.
Die am Theater oft ungeliebten Weihnachtsmärchen waren immer auch eine Herausforderung für mich.
Neben diesen Stücken, waren es aber vor allem die Klassiker die mich interessierten.

Sehen sie sich einige Bilder meiner Inszenierungen an.
Lesen sie Kritiken und schauen Sie, welche Schauspieler die Rollen in diesen Stücken spielten.

DER WASSERKRISTALL

Besetzung
Regie
Ausstattung
Assistenz
Frank Damerius
Barbara v. Lukadu
Peter Schmidt Goblirsch
Darsteller
Quengle
Benjamin
Salamini
Salamander König
Zeremonienmeister
Himmelskuh Linda Lu
Vogelscheuche
Sternenputzer Funkelfix
Noemi Gradwohl
Harald Schwamm
Annick Klug
Thomas Streiibig
Frank Jordan
Beate Debiel
Uta Eisold
Thomas Leiteritz
Kritik

Gelungene Premiere in der Marburger Stadthalle mit viel Musik und tollen Effekten

Viele hundert Kinder helfen Quingel und Benjamin gegen Trüblinge und Müllgeister
Weilburger Tageblatt, Dr. Klaus Andrießen

Marburg. Kaum war das Licht über den Köpfen der vielen Kinder in der Stadthalle dunkler geworden, da waren sie schon in das Spiel auf der Bühne einbezogen: das Ökomusical »Der Wasserkristall.« Quingel, ein quirliges Mädchen hatte sie begrüßt und ihnen erzählt, daß sie Benjamin suchte.
Dieser sauste wenig später auf einem knatternden Gefährt durch die Kulissen und rief um Hilfe, weil er nicht bremsen konnte. Schließlich polterte es gehörig, und Benjamin (Harald Schwamm) trat auf die Bühne, das Gesicht rußverschmiert. Während Quingel (Noemi Gradwohl) noch den widerstrebenden Jungen mit Wasser säubert, beginnt das alljährliche Fest zu Ehren des Wasserkristalls am Hofe des Königs Salamander (Thomas Streibig) und seiner Tochter, Prinzessin Salamini (Annick Klug). Vertreter von Erde, Luft und Wasser finden sich dazu ein: Die Scheuche (Uta Eisold) mit den Wiesenblumen (Beate Debiel und Jürgen-Helmut Keuchel), die Frösche und Meister Funkelfix (Thomas Leiteritz) mit seinen Sternlein. Der komische Zeremonienmeister (Frank Jordan) sorgt dafür, daß das Fest weitergeht, obwohl die stürmische Begrüßung zwischen Quingel, Benjamin und Salamini ihm dauemd seine schöne Ordnung durcheinanderbringt.
Nun erfahren die Kinder, daß der Wasserkristall das »verschornsteinte« Wasser immer wieder zum sauberen Quell des Lebens werden läßt. Während alle noch fröhlich tanzen und singen kommen Störenfriede durch den Zuschauerraum auf die Bühne: Zwei Schlägertypen und ihr Herr und Meister, Gru Gru (Fred Graeve). Dieser will Wasser verkaufen, doch der Salamanderkönig lehnt ab. Es gibt ja genug davon und außerdem: »Wasser ist für alle da« Das werde sich bald ändern, droht der böse Geschäftemacher und verschwindet mit seinen Gorillas. Nach einer Weile sehen die Kinder mit Entsetzen, daß der Wasserkristall trübe wird. Nun wollen sie alle dafür sorgen, daß der Kreislauf des Wassers wieder klappt. Aber wie? »Da erfinde ich mir … « sinnt Benjamin, der dauernd neue Ideen hat, denn »Geht nicht – gibt’s nicht!« ist sein Motto. Mit Quingel und Salamini macht er sich auf, die Lebensgrundlagen des Wasserkristalls zu schützen.
Das wird eine abenteuerliche Geschichte, in der die drei mit Hilfe der vielen Kinder im Zuschauerraum gegen Trüblinge, Müllgeister und den Qualm, der die Luft verpestet, kämpfen und schließlich den Sieg erringen: Die Bösewichter hatten der Natur arg zugesetzt, doch die Kinder bringen die Frösche wieder zum Quaken, die Schneeglöckchen zum Blühen und die Sterne zum Blinken. Der Wasserkristall ist gerettet.
Mit der Premiere am Wochenende hat das Marburger Schauspiel / Nordhessische Landestheater bewiesen, daß es allen Beteiligten eine Menge Spaß macht, zwei Stunden spannendes und lustiges Theater für Kinder mit jeder Menge Musik zu bieten. Statt der üblichen Märchenstücke hat es dafür ein Ökomusical von Reinhard Lakomy genommen, das bei aller Märchenhaftigkeit durchaus aktuell ist und seine wichtige Botschaft ohne den berühmten Zeigefinger rüberbringt. Dazu trägt eine Menge bei, daß die Kinder recht unverkrampft in die Ereignisse auf der Bühne eingebunden werden. Sie gingen spontan mit und hatten wegen der abwechslungsreichen, farbenfrohen und schwungvollen Handlung keinen Augenblick Langeweile. Wenn etliche von ihnen in der Pause durch die Stadthalle rannten, dann zeigte das nur, wie bewegend das Theater für sie, war. Kinder waren natürlich auch auf der Bühne zu sehen, als Statisten oder gar in funkelnden Rollen.

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