DIE JUNGFRAU VON ORLEANS • FRIEDRICH SCHILLER

DIE JUNGFRAU VON OREANS • FRIEDRICH SCHILLER

Premiere – Samstag, 10. Juni 2017

Regie: Peter Wittenberg, Bühne: Florian Paris, Kostüme: Nicole v. Graevenitz, Dramaturgie: Horst Busch, Jascha Fendel, Musik: Bettina Ostermeier

Ich spiele Thibaut d’Arc, ein reicher Landmann, Vater von Johanna
Foto © Marion Bührle

Inhalt

Jeanne d’Arc, das lothringische Bauernmädchen mit göttlichem Auftrag: für die einen eine Heilige, ein Engel, eine gottgesandte Prophetin oder eben die heilige Jungfrau von Orleans. Für die anderen ist sie ein Phantom des Schreckens, ein Gespenst der Nacht, eine Gauklerin, eine Zauberin, ein jungfräulicher Teufel, die Fürchterliche oder – ganz den mittelalterlichen Vorstellungen entsprechend: die Hexe von Orleans! Friedrich Schiller lässt seine Johanna nicht, wie es die Prozessakten der Historie belegen, als Ketzerin auf dem Scheiterhaufen enden, sondern als strahlende Kämpferin mit Gott für König und Vaterland auf dem Schlachtfeld sterben.

Besetzung

Lilly Gropper (Johanna, Thibaut d’Arcs Tochter), Thomas Nunner (Karl der Siebente, König von Frankreich), Elke Wollmann (Königin Isabeau, seine Mutter / Margot, Thibaut d’Arcs Tochter), Josephine Köhler (Agnes Sorel, seine Geliebte / Louison, Thibaut d’Arcs Tochter), Heimo Essl (Philipp der Gute, Herzog von Burgund / Raoul, ein lothringischer Ritter), Stefan Willi Wang (Graf Dunois, Bastard von Orleans / Talbot, Feldherr der Engländer / Etienne, ein Freier), Frederik Bott (La Hire, Königlicher Offizier / Montgomery, ein Walliser / Claude Marie, ein Freier), Thomas Klenk (Du Chatel, Königlicher Offizier / Fastolf, englischer Anführer / Bertrand, ein anderer Landmann), Jochen Kuhl(Erzbischof von Reims), Frank Damerius (Thibaut d’Arc, ein reicher Landmann), Janco Lamprecht(Lionel, englischer Anführer / Raimond, ein Freier)

Kritik

Konsequenter Schlusspunkt einer fesselnden Inszenierung im Schauspielhaus, die jedes Pathos vermeidet. Im Gegenteil: Dem Idealismus des Dichters, der Johanna in seiner „romantischen Tragödie“ verherrlichend auf dem Schlachtfeld sterben lässt, setzt Wittenberg mit der angedeuteten Verbrennung die historische Realität entgegen. […]Lilly Gropper spielt die Johanna, und sie ist in ihrer Mischung aus Zartheit und Zähigkeit eine Wucht, lohnt allein schon den Besuch des psychologisch seziermesserscharfen Kammerspiels.

Süddeutsche Zeitung – Florian Welle

Wer sonst immer gerne darauf hinweist, dass „heutige“ Schauspieler nicht sprechen können, wird sich schwer tun mit dieser Aufführung. Sie bewältigen die hohen Worte allesamt tadellos, sprechen ihre moralisch gestützten Formen mit pointierter Dringlichkeit. Interessanter wird es freilich, sobald die tönende Kunst-Folie beherzt durchstoßen wird.

Die Deutsche Bühne – Dieter Stoll

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