DER DIENER ZWEIER HERREN • GOLDONI

DER DIENER ZWEIER HERREN • GOLDONI

Premiere – Samstag, 25. April 2014

Regie: Volker Schmalör, Ausstattung: Valentina Crankovic, Dramaturgie: Horst Busch

von Carlo Goldoni – Fassung von Roberto Ciulli und Jürgen Fabritius nach der Übersetzung von J. H. Saal
Ich spiele Dottore Lombardi
Foto © Marion Bührle

Inhalt

Komödie von Carlo Goldoni.
Was macht ein Diener, der ganz zufällig die Chance bekommt, statt nur einem gleich zwei Herren zu dienen? Wenn er so geschickt, schlau und pfiffig ist wie Truffaldino, ergreift er sofort die Gelegenheit beim Schopf, denn mit zwei Herren bekommt man doppelt bezahlt und doppelt zu essen. Jedoch muss er seinen ganzen Einfallsreichtum ordentlich strapazieren, um zu verhindern, dass die beiden „Herren“ voneinander erfahren und sich begegnen. Er kann ja nicht ahnen, dass sich die beiden nicht nur kennen, sondern sich auch noch verzweifelt suchen, weil das Schicksal sie vorübergehend getrennt hat. Erst nachdem sein letztes großes Lügengerüst wie ein Kartenhaus zusammenbricht, erkennt er, dass es sich bei einem der „Herren“ in Wahrheit um die Geliebte des anderen Herren handelt. Schnell nutzt er die Wiedersehensfreude, um sich selbst auch einen großen Wunsch erfüllen zu lassen.

Besetzung

Thomas Klenk (Pantalone de‘ Bisognosi),  Josephine Köhler (Clarice, Pantalones Tochter),  Frank Damerius (Der Dottore Lombardi),  Julian Keck (Silvio, Lombardis Sohn),  Louisa von Spies (Beatrice, eine Turinerin / Federigo Rasponi),  Daniel Scholz< (Florindo Aretusi, ein Turiner, Beatrices Liebhaber),  Pius Maria Cüppers (Brighella, Wirt),  Karen Dahmen (Smeraldina, Clarices Kammermädchen),  Stefan Willi Wang (Truffaldino, Beatrices, dann Florindos Diener),  Jörg Scheiring (Kellner, Diener, Träger etc.)

Kritik

Schmalöer hat ein feines Gespür für die Talente seiner Schauspieler, für Szenen, in denen Sprachwitz und Situationskomik zählen.
[…]
Daniel Scholz ist ideal als markiger Indiana-Jones-Abenteurer, ebenso Louisa von Spies als Beatrice, die sich als ihr im Duell getöteter Bruder verkleidet und mit dieser Hosenrolle, mondän und mit Ironie gespielt, die Verwirrungen des Stücks erst auslöst. Der Bruder nämlich war einst als Ehemann für Josephine Köhlers umwerfende (und immer wieder brutal umgeworfene) Clarice gedacht. Die hat aber nun in Silvio (mutig fies: Julian Keck) Ersatz gefunden und will nicht von ihm lassen. Ihr Vater (Thomas Klenk mit bewährt aasigem Lachen) hat jedoch das Sagen, und lässt sich auch von Silvios Vater (Frank Damerius als lateinisch schwadronierender Schwätzer) nicht umstimmen – es geht ja um seinen Gewinn! Geldgieriger ist nur noch Pius Maria Cüppers als Gastwirt Brighella: ein schmieriger Dagobert Duck, der sich – buchstäblich – an seinen Geldscheinen erregt.
Typen, denen man gerne zusieht, weil sie mit großer Lust verkörpert werden. Momente, in denen Goldonis Spiel mit den Vorgaben der Commedia dell’arte zeitlos komisch wirkt.

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