DIE BIBEL – LEICHT GEKÜRZT • TICHENOR

DIE BIBEL - LEICHT GEKÜRZT • TICHENOR

Zwischen 1991 und 2001 inszenierte ich am Hessischen Landestheater Marburg neben meiner Arbeit als Schauspieler auch regelmäßig.

Es entstanden in dieser Zeit 17 Inszenierungen der unterschiedlichsten Richtungen.
Ganz besonders gern habe ich für Kinder gearbeitet.
Die am Theater oft ungeliebten Weihnachtsmärchen waren immer auch eine Herausforderung für mich.
Neben diesen Stücken, waren es aber vor allem die Klassiker die mich interessierten.

Sehen sie sich einige Bilder meiner Inszenierungen an.
Lesen sie Kritiken und schauen Sie, welche Schauspieler die Rollen in diesen Stücken spielten.

DIE BIBEL LEICHT GEKÜRZT

Besetzung
Regie
Ausstattung
Dramaturgie
Assistenz
Frank Damerius
Gabriela Neumann
Ulrike Rode
Melody Rosziewicz
Darsteller
In den verschiedenen RollenPeter Liebaug
Peter Radestock
Frank Damerius
Kritik

Die Bibel: Die ganze Heilige Schrift (leicht gekürzt) steht auf dem Programm
Oberhessische Presse vom 26.11.2000 (online) von Uwe Badouin

Bischof Dr. Christian Zippert hatte nach dem Alten Testament genug gesehen und verließ nach 75 Minuten in der Pause verärgert das Theater am Schwanhof. „Ich habe es nicht ertragen, wie man mit dem Glauben von Juden und Christen umgeht“, sagte Zippert gestern der OP. Viele Witze seien „unter die Gürtelllinie“ gegangen. Gegen das Stück vorgehen will er nicht: „Es muss jeder selbst wissen, ob er hingeht.“ Für ihn ist es „eine billige Verhöhnung“ der Bibel.
Entgangen ist dem Bischof im Ruhestand nach der Pause eine recht eigenwillige Version des Neuen Testaments mit Johannes dem Säufer, pardon: Täufer; mit den drei Weisen, die vor der Weihnachtsgeschichte schnell Sodom und Gomorrah nachspielen, weil Peter Radestock, Peter Liebaug und Frank Damerius diese Geschichte aus der Bibel im ersten Akt vergessen hatten; und mit einem Jesus, der in Eimern über das Wasser geht.
„Die Bibel: Die ganze Heilige Schrift (leicht gekürzt)“ steht auf dem Programm. „Wenn es Ihnen gefallen hat, dann sagen Sie es Ihren Freunden – wenn nicht, sagen Sie es Ihrem Pfarrer.“ So verabschieden sich die drei Darsteller nach zwei schrillen Stunden von ihrem Publikum. So mancher bibeltreue Christ wird in den kommenden Wochen seinen Pfarrer aufsuchen, andere werden die Komödie ihren Freunden als vorweihnachtliches Nerven-Elixier empfehlen. Eines ist sicher: Diese Bibelversion erregt die Gemüter. Während so manch gläubiger Christ einen Bogen um den Schwanhof machen sollte, werden sich andere köstlich amüsieren.
Frech und respektlos gehen die Autoren Adam Long, Reed Martin und Austin Tichenor in ihrem Stück mit dem Buch der Bücher um, wie schon zuvor mit den Werken Shakespeares. In Regisseur Frank Damerius, in Peter Liebaug und Peter Radestock haben die drei Amerikaner Verbündete gefunden, denen die Bibel in erster Linie Stoff für so manchen schrägen Gag liefert. Damerius hat die Vorlage als eine lockere Nummernrevue mit viel Musik inszeniert, die aufgrund der schnellen Kostümwechsel auch Schwerstarbeit für die Requisite bedeutet.
Die Witze sind mal urkomisch wie der Heiligenschein aus Neonröhren, oft sind sie eindeutig zweideutig wie beim Aufeinandertreffen von Rahel und Lea und mal sind es ganz flache Kalauer, die mit aktuellen lokalen und überregionalen Anspielungen aufgepeppt werden.

Zur Premiere von „Die Bibel…“ war auch die Übersetzerin des Stücks, Dorothea Renckhoff zu Besuch im Theater Am Schwanhof
In einem Brief an uns schreibt sie:

Ich danke Ihnen noch einmal herzlich für die freundliche Aufnahme an Ihrem Hause! Die Vorstellung hat mir, wie ich schon sagte, großen Spaß gemacht – auch deshalb, weil ein paar Sachen, die meine Erfindung waren (weil im Original unübertragbare Sachen standen) besonders gut ankamen; also etwa die Geschichte mit dem Martinszug und das Salome-Lied (das Herr Liebaug aber auch ganz toll gebracht hat!). Ich hoffe, die Aufführung wird gut laufen und allen Beteiligten auf, hinter und vor der Bühne Freude machen.
P. S. Den Programmzettel fand ich ganz wunderbar!

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